2.2.3 WWF Schweiz

Im Gegensatz zur anderen Organisation, welche alleine auf die Mitarbeit der Mitglieder angewiesen sind, kann sich der WWF Schweiz auf eine eigene Marketingabteilung verlassen. Dieses Beispiel soll auch zeigen was man mit einem jährlichen Budget alles auf die Beine stellen kann.

Der WWF Schweiz wurde per Twitter durch den Verfasser dieser Master Thesis angefragt. Nach ein paar tweets und Mails wurden dem Autor die Fragen von Frau D’Hondt beantwortet.

Der WWF Schweiz greift auf eine Vielzahl von Plattformen zurück. So wird Twitter [TWI09] und Facebook [FAC04] für die Mobilisierung, Community-Bildung, für Information und den Dialog benutzt. Für die Fakten hingegen, wie zum Beispiel Videos, Studien und Bilder, greift der WWF Schweiz auf YouTube [YOU06], Slidshare [SLI01] und Flickr [FLI02] zurück. Nebst all diesen webbasierten Diensten gibt es auch noch Apps für Smartphones. Da können die Benutzer dann auf die Informationen zugreifen, wenn Sie diese brauchen, zum Beispiel in einem Geschäft oder bei der Suche nach dem richtigen Restaurant.

Abbildung 18: Screenshot: Facebook-Seite des WWF [WEB02]

Man könnte meinen, dass dies doch schon ziemlich viele Plattformen sind, welchein den Dialog mit den Benutzern einbezogen werden. Jedoch sind noch spezifische Gruppen auf LinkedIn und Xing in Planung, sowie gezielte Einträge für Wikipedia und eventuell Smartphone Communities.

Für diese Projekte steht dem WWF Schweiz ein jährliches Budget von ca. 30’000 Franken zur Verfügung. Der Aufwand für die Pflege der einzelnen Plattformen beträgt zwischen 40 und 100 Stellenprozente.

Die Messung des Erfolgs wird mittels Anzahl aktive User (likes, comments, retweets) gemessen, an der Grösse der Community und natürlich an der Anzahl followers und Fans. Auch die Blogbeiträge und Mitgliederbeiträge werden zume inen anhand von Klicks und zum anderen anhand derer Verlinkung gemessen.

Abbildung 19: Screenshot: Twitter Account des WWF

Die Benutzer erhalten die Möglichkeit Feedback direkt an die Organisation weiterzuleiten. Es wird sehr genau hingehört, was dem WWF Schweiz gesagt wird. Zudem informiert der WWF Schweiz direkt und rasch über Umweltthemen, welche vielleicht sonst keinen Eingang in die Medienlandschaft finden. Gleichgesinnte können sich so austauschen und die Meinungen anderer erfahren.

Bezüglich den Hürden beim Einführen von Social Media galt es diese intern zuüberwinden. Es musste den Verantwortlichen eine Technik aufgezeigt werden, welche eher von jungen Menschen genutzt wird. Zudem musste von der Wichtigkeit der neuen Medien Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Folgende Argumente wurden dabei geltend gemacht: Die Medienlandschaft steht vor einem grossen Umbruch. TV, Radio und Online Medien wachsen immer mehr zusammen – bereits bilden SF TV und SR DRS die ersten „trimedialen JournalistInnen“ aus. Print verliert je länger je mehr an Bedeutung. Zudem verändert sich die Mediennutzung. So werden News je länger je mehr über Handys konsumiert. 68% der Schweizer besitzen ein internetfähiges Handy, davon die Hälfte ein Smartphone. Das Ziel des WWF Schweiz ist es, dort zu sein, wo die Menschen sich informieren. Deshalb kommen der Online Kommunikation und dem Social Media künftig neben den klassischen Medien (Radio, TV, Print) eine zentrale Rolle zu.

Folgende Aktivitäten werden gemäss Frau D’Hondt vom WWF Schweiz angestrebt:

  1. Mobilisieren und die Web Community nutzen, um die Ziele des WWF zu unterstützen– sowohl bezüglich Umweltwirkung, wie auch beim Fundraising.
  2. Emotionale und soziale Erlebnisse bieten: Für viele Benutzer bieten die Social Media Plattformen eine neue (erweiterte) Form von Heimat. Dort kann ich Teil einer Community sein, diese an meinen Erlebnissen teilhaben lassen oder sehen was andere tun.
  3. Den Dialog pflegen: Interaktion wird im Web 2.0 gross geschrieben. Moderne Kunden wollen nicht nur konsumieren, sondern auch mitreden. Und moderne Unternehmen sollten darauf hören, was ihre Kundinnen und Kunden sagen.
  4. Informieren: Da die Menschen immer mehr Zeit in sozialen Netzwerken auf dem Web verbringen, liefern wir Ihnen unsere Informationen dorthin, wo die Benutzer sind. Und zwar je nach Kanal in adäquater Form.